Voluntaris
DAS STÄRKSTE TEAM DER SKI-WM
«Voluntaris» heissen die mehr als 1’300 freiwilligen Helfer, die an den SkiWeltmeisterschaften 2017 vor und hinter den Kulissen im Einsatz stehen.
Ohne Lohn arbeiten sie fast rund um die Uhr – sie sind das Rückgrat der Weltmeisterschaften. Mit dabei ist auch Skiservice-Gründer Curdin Conrad.
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Winter«Die Mischung macht’s!», lacht Walter Stamm und rührt einen Becher Lebensmittelfarbe in einen Eimer mit warmem Wasser. Stamm ist für die Mischung der blauen Farbe verantwortlich, welche den Athleten auf der Rennstrecke den Weg weist.
Blaue Leitlinien machen bei Skirennen die Konturen und Unebenheiten der Strecke besser sichtbar. An der SkiWM 2017 werden diese Markierungen von einem kleinen, routinierten Team von freiwilligen Helfern gezogen.
«Die Farbe macht nur ein Prozent der Mischung aus. Je nach Kälte kommt noch mehr oder weniger Alkohol hinzu, damit die Flüssigkeit in den Spritzdüsen nicht gefriert.»
Der Job ist anstrengend
Oft ist es noch stockdunkel, wenn das «FarbTeam» auf den Berg kommt und bei Tagesanbruch beginnt gleich die Arbeit auf der Strecke – bei jedem Wetter.
«Gerade bei schlechter Sicht ist unsere Arbeit entscheidend für ein sicheres Rennen», erklärt Curdin Conrad. «Die Längs- und Querlinien auf dem Schnee schaffen farbliche Kontraste und helfen den Fahrern, Wellen und Hügel besser zu erkennen.»
Zur Markierung der Strecke kommt die Farbmischung in einem Behälter, den der «Sprüher» auf dem Rücken trägt. Mit einer Handpumpe wird sie regelmässig auf den Schnee gesprüht.
Gefragt sind gute und kräftige Skifahrer: «Mit 30 Kilo auf dem Rücken einen vereisten Hang herunterzurutschen und dabei noch gleichmässige Linien zu ziehen, ist nicht immer ganz einfach», weiss Robert Turnes. Turnes ist seit über 40 Jahren als freiwilliger Helfer bei den St. Moritzer Skirennen aktiv.
«Voluntari zu sein, gehört für mich einfach dazu. Wir arbeiten hart, aber es macht grossen Spass.»
Nach der WM 2017 wollen die drei kürzer treten. «Wir sind etwas grau geworden», schmunzelt Skiservice Gründer Curdin Conrad. Geeigneten Nachwuchs zu finden, ist nicht immer leicht: «Voluntaris sind nicht einfach Gratis-Arbeitskräfte. Jedes Team hat genau definierte Aufgaben. Sie zu erfüllen braucht oft jahrelange Erfahrung. Nur so können die Rennen reibungslos und sicher durchgeführt werden», erklärt Turnes am Ende des Einsatztages.
Das Rennen ist vorbei. Es gab keine nennenswerten Probleme; niemand aus dem Farbteam ist im steilen Gelände gestürzt. «Unser stärkster Motivator ist wohl der Teamgeist», sinniert Teamchef Turnes während der Kontrolle der Ausrüstung für den nächsten Tag.
«Zusammen können wir einen Beitrag dafür leisten, dass ein kleiner Ort wie St. Moritz etwas so Grosses wie eine Ski-WM auf die Beine stellen kann.» Müde machen sich die Mannen auf den Nachhauseweg. Morgens um sechs werden sie sich wieder treffen.
«Voluntari» (Rätoromanisch) bedeutet «Freiwilliger». Rund 1'300 freiwillige Helfer sind an der Alpinen Ski-WM 2017 im Einsatz. Fast rund um die Uhr erledigen sie vor und hinter den Kulissen unzählige Aufgaben. Der Freiwilligenorganisation «Voluntari Engiadina» gehören mehr als 3'800 Helfer an, die in ihrer Freizeit an Skirennen und vielen anderen Veranstaltungen arbeiten.
www.voluntari.ch